Die Liebe des Papstes zum Fußball und einem argentinischen Club ist bekannt. Erstaunlich ist jedoch die Art und Weise, wie er seinem Verein San Lorenzo folgt – ohne Fernseher, dafür mit Hilfe der Schweizergarde.
Papst Franziskus mag Fußball – als Spieler wie als Fan. Für ihn sei es wirklich das schönste Spiel der Welt gewesen, schreibt Franziskus in seiner am Dienstag veröffentlichten Autobiografie “Hoffe”. Doch eine Partie seines argentinischen Lieblingsvereins San Lorenzo habe er seit mehr als 30 Jahren nicht mehr gesehen. Der Grund: ein 1990 abgelegtes Fernseh-Verzicht-Gelübde, an das sich der Argentinier bis auf wenige Ausnahmen bis heute gehalten habe. Aber natürlich informiere er sich über seinen Verein: Ein Schweizergardist lasse ihm jede Woche Ergebnisse samt Tabelle zukommen, berichtet Franziskus.
In seiner Kindheit war das anders: Regelmäßig feuerte Jorge Mario Bergoglio, wie der Papst mit bürgerlichem Namen heißt, seinen Club mit Vater und Brüdern im Stadion an. “Es war ein romantischer Fußball, ein Familienfest. Die schlimmsten Schimpfwörter, die man auf den Rängen hörte, waren ‘Schuft!’ und ‘Gekaufter!'” Anschließend habe es in einer Pizzeria Schnecken mit pikanter Soße und Pizza gegeben. “Wie also immer das Spiel ausgegangen sein mochte, der Abend danach war ein Fest.”
Der kleine Jorge stand auch selbst auf den Spielfeldern seines Viertels in Buenos Aires – häufig im Tor. Denn ein großer Ballkünstler sei er nicht gewesen, habe zwei linke Füße, räumt Franziskus ein. Darum habe er auch beim Basketball – sein Vater spielte regelmäßig – sprichwörtlich keinen Fuß auf den Boden bekommen.