Michael Gerber plädiert mit Blick auf den Terror bei Moskau für Solidarität mit den Opfern mörderischer Gewalt – und für den Rechtsstaat. Auch mutmaßlichen Gewalttätern dürfe ihre Würde nicht genommen werden.
Russlands Führung ist nach Auffassung von Fuldas Bischof Michael Gerber nicht dazu legitimiert, den Terrorakt in der Crocus City Hall bei Moskau mit mehr als einhundert Toten für eigene Ziele zu instrumentalisieren. Trotz der Grausamkeit solcher Attentate müsse die Würde der mutmaßlichen Täter immer gewahrt bleiben, sagte Gerber am Karfreitag im Fuldaer Dom laut Manuskript.
Er mahnte dazu, zu differenzieren. “Die Solidarität der Menschen und unsere Gebete müssen ganz klar bei den Opfern dieser grausamen Attentate sein”, so Gerber. Ein funktionierendes Staatswesen erweise seine Kraft aber nicht nur in der Prävention solcher Terrorakte, sondern eben auch in der rechtsstaatlichen Bestrafung der potenziellen Täter, wenn solche Taten doch geschehen.