Die evangelische Jugend (EJ) in Dachau bietet jungen Menschen Anschluss, einen Raum für ihre persönliche Entwicklung und Ausflüge für wenig Geld. Die alljährliche Sommerfreizeit für Jugendliche steht jedoch auf der Kippe. Über den Kreisjugendring (KJR) bekommt die EJ in diesem Jahr weniger Geld. Die ehrenamtlichen Jugendleiter Simon Staritz (21) und Carla Riegler (19) wollen ihre Freizeit unbedingt retten und haben einen Spendenaufruf gestartet.
epd: Was gehört alles zum Angebot der evangelischen Jugend in Dachau?
Simon Staritz: Unsere evangelische Jugend besteht aus vier Gemeinden. In der Friedenskirche haben wir zum Beispiel jede Woche einen offenen Jugendtreff mit Aktionen oder Kochen. Dann helfen wir viel bei der Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden mit.
Carla Riegler: Dazu machen wir im Jahr vier bis sechs Freizeiten, zum Beispiel die Kinder-Abenteuertage oder ein großes Zeltlager an Pfingsten zusammen mit Kirchen aus dem Münchener Norden. Und dann haben wir unsere große Jugendfreizeit für diejenigen, die schon aus dem Konfialter raus sind. 2023 waren wir mit rund 40 Jugendlichen zwei Wochen in Südfrankreich.
epd: Wie gewinnt die EJ neue Ehrenamtliche für ihre Arbeit?
Staritz: Manche sind nach der Konfirmation direkt dabei. Mit 14 oder 15 Jahren sind viele aber noch eher unentschlossen, der Schulabschluss steht bei einigen bevor. Deshalb ist es nicht so einfach, die Leute langfristig zu halten. Diejenigen, die länger bei uns bleiben, kommen meist über die große Jugendfreizeit, weil sie sehen, dass hier coole Leute sind. So bin ich selbst auch dazugekommen.
epd: Finanziell unterstützt wird die Jugendarbeit vom Landkreis Dachau. Die Gelder werden über den Kreisjugendring verteilt. 2024 müssen die vorhandenen Mittel für mehr Initiativen reichen, weswegen alle, auch die EJ, weniger bekommen. Was bedeutet das für die Jugendfreizeit?
Riegler: In der Kalkulation haben wir schon letztes Jahr gemerkt, dass wir mit den fehlenden Zuschüssen die Sommerfreizeit 2024 nicht veranstalten könnten, weil es eine große Freizeit ist und dementsprechend auch sehr aufwändig.
Staritz: Je weniger Geld wir haben, desto stärker müssten wir unsere Teilnehmerbeiträge erhöhen. Unser Ziel ist aber, dass auch Leute mit weniger Geld mitkommen können. Deshalb haben wir ohnehin schon einen Flexpreis, bei dem diejenigen, die es sich leisten können, etwas mehr bezahlen. Aber irgendwann geht auch das nicht mehr.
epd: Wie könnte die Freizeit noch gerettet werden?