Kurt Witzel stammte gebürtig aus Aschaffenburg. Im nicht weit entfernten Würzburg stieg er bis zum Domdekan auf – und brachte verschiedene Seelsorgsangebote auf den Weg.
Der emeritierte Würzburger Domdekan Kurt Witzel ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 86 Jahren, wie das Bistum am Wochenende mitteilte. Zuletzt lebte Witzel demnach im Juliusspital-Seniorenstift in Würzburg. Bischof Franz Jung will am Freitag (27. Juni) um 16.00 Uhr das Requiem für den Verstorbenen im Kiliansdom feiern, wie es weiter hieß. Weihbischof und Dompropst Paul Reder soll die anschließende Beisetzung im Domkreuzgang leiten.
Der Dompropst steht zusammen mit dem Domdekan als “Dignitär” an der Spitze des Domkapitels, wobei dem Dompropst der Ehrenvorrang zukommt. Das Domkapitel ist ein Gremium von Priestern, das die Gottesdienste im Dom mitgestaltet und an der Leitung und Verwaltung der Diözese beteiligt ist.
Witzel wurde laut Mitteilung 1938 in Aschaffenburg geboren. Nach dem Abitur studierte er zunächst Maschinenbau. Er habe aber schnell gemerkt, dass ihn das nicht ausfülle, zitiert das Bistum Witzel: “Ich wollte etwas machen, bei dem es mehr um die Menschen geht.” Daher sei Witzel ins Würzburger Priesterseminar eingetreten und habe Theologie studiert. 1965 wurde er von Bischof Josef Stangl in der Seminarkirche Sankt Michael in Würzburg zum Priester geweiht.
1988 wurde Witzel zum Dompfarrer und Domkapitular in Würzburg berufen. 2002 übernahm er das Amt des Domdekans. “Er sorgte für die Einführung der Mittagsmeditationen im Dom und der Dombesucherpastoral, aber auch der Citypastoral und der langen Domnacht”, so das Bistum. Papst Johannes Paul II. würdigte Witzel im Jahr 2000 mit dem Titel eines Päpstlichen Ehrenprälaten.
2008 schied Witzel aus Altersgründen aus dem Domkapitel aus. Danach wirkte er als Spiritual der Erlöserschwestern in Würzburg. Ab 2010 engagierte er sich zudem als Krankenhausseelsorger in der Theresienklinik in Würzburg, half in der Seelsorge an der Marienkapelle am Markt mit und war Präses der Rosenkranzbruderschaft “Maria Hilf”. 2020 wurde er von diesen Aufgaben entpflichtet.
Die Menschen bei der Gottsuche begleiten und zusammen mit ihnen auf dem Weg zu Gott sein, das sei für Witzel entscheidend gewesen, so das Bistum. Es zitiert den Verstorbenen mit folgenden Worten: “Mir liegen die Menschen und die Gemeinschaft am Herzen.”