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Frösche machen sich früh auf den Weg

Die jährliche Krötenwanderung hat in diesem Jahr in Thüringen ungewöhnlich früh eingesetzt. Die ersten Amphibien machten sich bereits aus ihren Winterquartieren in Richtung der Laichgewässer auf den Weg, teilte der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) am Freitag in Jena mit. Autofahrerinnen und Autofahrer seien um vorsichtige Fahrweise gebeten.

Der Nabu-Amphibienexperte Ulrich Scheidt sagte, für Frösche, Unken und Molche seien beim Überqueren von Straßen nicht nur die Autoräder eine Gefahr. Auch die Fahrgeschwindigkeit spiele eine große Rolle. Denn bei mehr als 30 Kilometern pro Stunde steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Tiere allein durch den Strömungsdruck sterben, ohne vom Fahrzeug direkt berührt worden zu sein.

Mit einem großen Aufkommen der Amphibien sei abhängig von der Witterung ab der kommenden Woche zu rechnen. Ein Kälteeinbruch könne die Wanderung allerdings jederzeit unterbrechen. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer seien dabei, Schutzzäune entlang der Straßen aufzubauen und Eimerfallen aufzustellen. Diese würden mehrmals täglich auf der jeweils anderen Straßenseite entleert und ermöglichten so eine sichere Straßenquerung.

Thüringen wendet nach Angaben des Umweltministeriums für den Bau und Betrieb von Amphibienschutzzäunen jährlich rund 100.000 Euro auf. Das habe allein im vergangenen Jahr etwa 120.000 Amphibien eine sichere Straßenüberquerung ermöglicht. Damit würden Amphibienwanderungen an 140 Straßenabschnitten mit über 50 Kilometern Länge abgesichert.