Artikel teilen:

Applebaum warnt vor Wunschdenken zu Friedensverhandlungen mit Moskau

Die diesjährige Friedenspreisträgerin Anne Applebaum hat sich skeptisch zu möglichen Friedensverhandlungen mit Russland geäußert. Diese seien erst sinnvoll, wenn die russische Regierung zur Einsicht komme, dass der Ukraine-Krieg keinen Sinn mache, sagte die US-amerikanisch-polnische Historikerin und Publizistin am Freitag auf der Frankfurter Buchmesse.

Im Westen gebe es viel Wunschdenken über Friedensverhandlungen. Aber ein Kriegsende, das keine souveräne und stabile Ukraine garantiere, bringe keinen Frieden und keine Sicherheit für Europa. „Wenn die Ukraine fällt, werden die Kosten für Europas Sicherheit viel größer sein“, mahnte die Publizistin, die am Sonntag in Frankfurt mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wird.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine sei sichtbar, aber es gebe auch einen Krieg autokratischer Regime in anderen Formen, sagte Appelbaum weiter: „Es gibt einen Krieg der Wertvorstellungen.“ Autokratische Regime arbeiteten in einem Netzwerk gegen die Demokratien zusammen. So liefere der Iran Raketen an Russland, Nordkorea schicke Soldaten und Munition. Russland verübe Sabotageakte in Europa, einschließlich Mord, und führe eine Desinformationskampagne.