Mit einem Appell an junge Menschen hat Thomas Prieto Peral, Regionalbischof im Kirchenkreis München und Oberbayern, am Sonntag das Friedenslicht verteilt. „Ihr gebt das Licht des Friedens weiter. Frieden beginnt da, wo das Gemeinsame stärker ist als das Trennende“, sagte er an die Pfadfinderinnen und Pfadfinder gerichtet in seiner Predigt bei der Aussendungsfeier im Münchner Liebfrauendom laut Manuskript. Das Licht Gottes bräuchten alle ganz besonders in diesem Jahr. Es sei wunderbar, dass es Unterschiede zwischen den Menschen gebe. Sie alle seien von Gott geschaffen und es wert, geliebt zu werden. „Ihr wollt miteinander die Welt verändern, nicht gegeneinander“, sagte er.
Wegen des Krieges in Israel und Palästina, der alles überschatte, habe das Friedenslicht in diesem Jahr nicht aus Bethlehem geholt werden können, so der Regionalbischof weiter. Mit Hoffen und Bangen schaue man auch auf Syrien, wo das Assad-Regime gestürzt worden sei und wo viele Christen lebten. „Manche Politiker bei uns überbieten sich derzeit mit Vorschlägen, wie hier syrische Flüchtlinge möglichst schnell weggeschafft werden können. Das hilft niemandem“, betonte Prieto Peral. Ein umsichtiger Umgang mit den Flüchtlingen helfe den Menschen und helfe dem Land zum Frieden.
Die Feier wurde von Prieto Peral, dem katholischen Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg sowie dem griechisch-orthodoxen bischöflichen Vikar Archimandrit Petros Klitsch gemeinsam geleitet. Aus dem Gottesdienst soll das Licht von katholischen und evangelischen Pfarreien, Kirchengemeinden und Jugendgruppen weitergetragen werden. Die Aktion steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Vielfalt leben. Zukunft gestalten“.
1986 entstand die Idee des Friedenslichts in Österreich. Traditionell wird es von einem österreichischen Kind in der Geburtskirche in Bethlehem entzündet und reist von dort jedes Jahr zunächst nach Österreich. Von dort bringen es Pfadfinderinnen und Pfadfinder in die Städte und Dörfer Europas. In diesem Jahr begann das Licht seine Reise von Betlehems Partnerstadt Steyr in Oberösterreich aus. Dort wurde das Friedenslicht des vergangenen Jahres aufbewahrt. (00/3965/15.12.2024)