HAGEN – Mit einem Gottesdienst in Hagen ist in der westfälischen Kirche die diesjährige Ökumenische Friedensdekade gestartet. In ihrer Predigt rief die Superintendentin des Kirchenkreises Münster, Meike Friedrich, dazu auf, gegen Fremdenfeindlichkeit und Hass die Nächstenliebe zu setzen. „Der Hass besetzt öffentliche Räume und Straßen, er raubt uns Werte und Begriffe, er erpresst unsere Aufmerksamkeit“, sagte die Theologin. Die biblische Geschichte vom barmherzigen Samariter ermutige dagegen, angesichts Hass und Gewalt stehenzubleiben, hinzuschauen und Gegenbilder zu schaffen.
Zugleich würdigte Friedrich das Engagement für Flüchtlinge vielerorts. Es würden weit mehr Flüchtlingsunterkünfte geschaffen als niedergebrannt, betonte Friedrich in der Hagener Johanniskirche. Tausende engagierten sich als ehrenamtliche Helfer. „Und tatsächlich sind es nur relativ wenige – und dann immer dieselben –, die zerstören, wo aufgebaut werden soll und die Willkommensrufe niederschreien.“
Die Ökumenische Friedensdekade stellt in diesem Jahr mit dem Thema „Grenzerfahrung“ das Schicksal von Menschen in den Mittelpunkt, die angesichts von Krieg und Gewalt zur Flucht gezwungen sind. Bis zum 18. November veranstalten Kirchengemeinden unter anderem Gottesdienste, Lesungen, Vorträge und Diskussionsforen.
Seit 1992 werden die zehn Tage vor dem Buß- und Bettag als „Ökumenische Friedensdekade“ begangen. Getragen wird die bundesweite Aktion von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und einer Reihe von Friedens- und Menschenrechtsorganisationen. epd
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