Artikel teilen:

Friedensbeauftragter: Respekt für Kriegsdienstverweigerer

Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz, Gregor Rehm, hat angesichts wachsender globaler militärischer Spannungen das Recht auf Wehrdienstverweigerung betont. „Kriegsdienstverweigerung ist kein Rückzug, sondern ein Ausdruck von Mut, Verantwortung und geistlicher Reife“, sagte Rehm, der auch dem Vorstand der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) angehört, am Dienstag in Speyer. „Wer Nein sagt zur Gewalt, bekennt sich zum Leben.“ Friedensorganisationen rufen am Donnerstag (15. Mai) zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung auf.

Rehm warnte mit Blick auf die gesellschaftliche Debatte vor einer Rückkehr zur Wehrpflicht und einer politischen Rhetorik der „Kriegstüchtigkeit“. Dies führe zu einer schleichenden Relativierung der Gewissensfreiheit und einem gesellschaftlichen Klima, das Gewissensentscheidungen als
Schwäche diffamiere. Das Recht, den Kriegsdienst aus Gewissensgründen zu verweigern, sei grundgesetzlich ohne Einschränkungen garantiert.

„Als evangelische Kirche sind wir dem Gedanken des gerechten Friedens verpflichtet. Friedensbildung und Gewissensreflexion gehören für uns zu den Kernaufgaben kirchlicher Bildungsarbeit“, sagte Rehm. Der Schutz von Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren aus Russland, Belarus und der Ukraine sei nötig. „Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht, gerade auch im Krieg. Diese Menschen verdienen Asyl, Anerkennung und Solidarität“, sagte der Friedensbeauftragte.