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Friedensbeauftragter: Höherer Militäretat ist falsches Signal

BONN – Der evangelische Friedensbeauftragte Renke Brahms kritisiert die geplante Erhöhung des deutschen Verteidigungshaushaltes. Dass die Militärausgaben im kommenden Jahr um rund 1,4 Milliarden Euro auf 34,4 Milliarden Euro ansteigen sollen, sei „in der jetzigen Situation das falsche Signal“, erklärte Brahms in Bonn. „Es gibt andere Möglichkeiten, auf Konflikte und Krisen zu reagieren als mit mehr Waffen.“
Die Entscheidung des Nato-Gipfels im vergangenen Jahr, die Verteidigungsausgaben der Mitgliedsstaaten auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, könne von anderen Ländern als Aufforderung verstanden werden, ebenfalls ihre Rüstungsausgaben zu erhöhen. „Das könnte eine neue Rüstungsspirale in Gang setzen, die niemand wollen kann“, mahnte der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Mit Blick auf die jüngsten Spannungen zwischen dem Westen und Russland warnte Brahms, der auch Leitender Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche ist, davor,  wieder in die Denkweisen des Kalten Krieges zurückzufallen.  epd