Im sächsischen Freiberg ist am Mittwoch das Stadtarchiv feierlich wiedereröffnet worden. Neuer Standort ist das historische Herderhaus. Es war für rund 22 Millionen Euro saniert worden. Wie das Regionalentwicklungsministerium in Dresden mitteilte, sind allein zwölf Millionen Euro aus Mitteln der Städtebauförderung in die Arbeiten geflossen. Eine Million Euro stammen aus dem Vermögen der Parteien- und Massenorganisationen der ehemaligen DDR.
Im Herderhaus steht dem Stadtarchiv nun eine Fläche von rund 4.000 Quadratmetern zur Nutzung bereit. Etwa 10.000 Meter Archivgut und bis zu 50.000 Karten und Pläne können untergebracht werden. Während der fünfjährigen Bauzeit bis 2023 wurde das historische Gebäude saniert und um ein modernes Depot sowie eine Tiefgarage erweitert. Das Haus ist nach dem sächsischen Oberberghauptmann Siegmund August Wolfgang Freiherr von Herder (1776-1838) benannt.
Das Archiv beherbergt Dokumente, Schriften und Akten sowie Bücher, Karten und Pläne aus der 800-jährigen Geschichte der Bergstadt Freiberg. Bisher war das Archivmaterial im Freiberger Rathaus sowie an fünf weiteren Standorten im Stadtgebiet. In die Sanierung der Freiberger Altstadt flossen laut Regionalentwicklungsministerium seit 1991 fast einhundert Millionen Euro an Städtebaufördermitteln aus dem Bund-Länder-Programm.
Zahlreiche sächsische Innenstädte befanden sich Anfang der 1990er-Jahre wegen des jahrzehntelangen Sanierungsstaus in einem äußerst desolaten Zustand. In Sachsen investierten Bund und Freistaat seither über die Städtebauförderung rund 6,3 Milliarden Euro.