Im Hamburger Rathaus sind am Donnerstag die Free Media Awards an Medienschaffende und Medien in Ost- und Mitteleuropa verliehen worden. Die Auszeichnungen erhielten die Plattform „Gwara Media“ aus der Ukraine, das Online-Medium „Direkt36“ aus Ungarn, die Fotografin und Fotojournalistin Alexandra Astakhova aus Russland und der Kanal „Belarusian Investigative Center“ aus Belarus, wie die „Zeit“-Stiftung Bucerius mitteilte. Die derzeit inhaftierten Journalistinnen Mzia Amaglobeli aus Georgien und Nargiz Absalamova aus Aserbaidschan wurden in Abwesenheit ausgezeichnet.
Die Free Media Awards werden jährlich von der norwegischen Stiftung Fritt Ord zusammen mit der „Zeit“-Stiftung Bucerius vergeben. Mit den Preisen wollen die Stiftungen die unabhängige Berichterstattung in Osteuropa stärken und Medienschaffende ermutigen, ihre Arbeit trotz Bedrohung und gewaltsamer Unterdrückung fortzusetzen.
„Gwara Media“ stehe für faktenstarke Kriegsberichterstattung aus der Region Charkiw. „Direkt36“ erhielt die Auszeichnung für herausragende Recherchen und Enthüllungen. Es decke Machtmissbrauch und Korruption auf. Das aus dem Exil in Warschau arbeitende „Belarusian Investigative Center“ wurde für tiefgründige Recherchen, Analysen und Nachrichten ausgezeichnet. Es decke staatliche Korruption und Fake News auf.
Amaglobeli engagiere sich für journalistische Integrität und ethische Standards. Die Gründerin von zwei Nachrichtenplattformen habe Menschenrechtsverletzungen, Korruption und Fehlverhalten der Regierung aufgedeckt und dokumentiert. Astakhova wurde für ihre Dokumentation von Gerichtsverfahren gegen politische Gefangene in Russland geehrt. Absalamova erhielt den Award für mutige Berichterstattung und Kurzdokumentationen für das Online-Medienunternehmen „Abzas Media“. Sie widme sich dabei den Themen Klima, Korruption und soziale Rechte.