SOEST – Eine positive Bilanz über die Arbeit der Prostituierten-Beratungsstelle TAMAR hat die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen gezogen. Die Beratungsstelle hatte ihre Arbeit vor einem Jahr aufgenommen. Sie bietet Hilfe für Frauen und Mädchen in Südwestfalen.
Zunächst habe das Projekt in der Region bei Prostituierten, Behörden, Frauenberatungsstellen, und Ärzten bekannt gemacht werden müssen, so Leiterin Birgit Reiche. „Wir haben bislang knapp 100 Bordellbetriebe in den Kreisen aufgesucht und knapp 450 Prostituierte dort angetroffen“, berichtet TAMAR-Mitarbeiterin Sabine Reeh. Für eine Beratung in vertraulichen Atmosphäre steht ein Beratungsbus zur Verfügung. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit der telefonischen Beratung.
Auch die Begleitung einzelner Prostituierter nehme zu, so die Pädagogin Barbara Batzik. Vier Frauen hätten bisher den Ausstieg geschafft.
Etwa 80 Prozent der Frauen, die derzeit in Südwestfalen als Prostituierte arbeiten, kommen den Angaben nach aus osteuropäischen EU-Staaten wie Polen, Bulgarien, Rumänien und den baltischen Staaten sowie aus Deutschland, nur wenige von außerhalb der EU. Der Fokus von TAMAR liegt unter anderem auf der Betreuung von Müttern, die der Prostitution nachgehen. Wenn ihre Lebenssituation verbessert werden kann, habe das unmittelbare Auswirkungen auf ihre Kinder, hieß es.
Die Beratungsstelle initiierte zudem den ersten „Runden Tisch Prostitution in Südwestfalen". UK
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