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Frauenheim in Westfalen unter neuer Leitung

Das Frauenheim Wengern (Ruhr) hat seit Sommer eine neue Leiterin. Vor Kurzem wurde Nadine Somer in ihr Amt eingeführt. Sie sieht viele Herausforderungen für ihre Arbeit, aber auch viel Gutes.

Nadine Somer ist die neue Leiterin des Frauenheims Wengern
Nadine Somer ist die neue Leiterin des Frauenheims WengernEFHiW

„Ich dachte: Was für eine riesige Chance, moderne Teilhabe auf den Weg zu bringen!“, erinnert sich die 43-Jährige zurück an ihre Einarbeitungsphase, die im April 2023 startete. Nadine Somer ist seit Juli 2023 Gesamteinrichtungsleiterin des Frauenheims Wengern. Nachdem ihre Vorgängerin, Edelgard Spiegelberg, in den Ruhestand verabschiedet wurde, übernahm die Sozialmanagerin die Leitung.

Das Frauenheim Wengern ist seit 1917 in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFHiW). An drei Standorten in der Stadt Wetter – Wengern, Esborn und Schöntal – wird ein breit gefächertes Angebot in den Bereichen Wohnen, Bildung, Tagesstruktur, Arbeit, Förderung, Beratung und individuelle Hilfen vorgehalten. Knapp 280 Mitarbeitende unterschiedlicher Profession bieten diese Dienstleistungen Menschen mit Behinderungen an.

Einführung in einem Festgottesdienst

Ende November 2023 wurde Nadine Somer in einem Festgottesdienst auf dem Gelände der Einrichtung eingeführt. Mehr als 70 Gäste – Angehörige, Nachbarn, Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, Kommunal- und Landespolitik, Ämtern, Mitbestimmungsgremien und Bereichsleitungen des Frauenheims sowie aus anderen Einrichtungen der Trägerin – waren der Einladung gefolgt. Die Predigt hielt Pfarrerin Anne Heckel von der EFHiW. An der Einführungshandlung beteiligte sich auch die Vorsitzende der EFHiW, Angelika Waldheuer. Fürbitten im Gottesdienst sprachen die Frauenbeauftragten der WfbM und des Wohnens Frauenheim Wengern, die Vorsitzende des Beirates der Klientinnen und Klienten und der Vorsitzende des Beirates der WfbM. Für die musikalische Rahmung des Gottesdienstes sorgten der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Wengern und der Chor des Frauenheims „Sing & Swing“.

In der Anti-Gewalt-Arbeit sieht Nadine Somer einen besonderen Schatz in der Konzeption der Einrichtung der Eingliederungshilfe. „Grundlage bietet unter anderem das Systemische Aggressionsmanagement, in dem alle Mitarbeitenden geschult werden. Und die eigens weitergebildeten Mentorinnen und Mentoren aus dem eigenen Mitarbeitenden-Stamm bereichern uns sehr“, erläutert sie.

Die Zukunft wird anspruchsvoll

Ziele und Schwerpunkt in nächster Zeit seien ganz klar die moderne Teilhabe für Menschen mit Behinderungen. Das Bundesteilhabegesetz biete dazu die gesetzliche Grundlage. Ein weiteres Ziel sei die Personalentwicklung. „Es gibt Mitarbeitende, die wahre Pionierarbeit leisten und das durch neue Rollen mit Verantwortung zeigen“, so Nadine Somer. Partizipation präge ihren Führungsstil und so erlebe sie auch im Frauenheim, „wie sehr es sich lohnt, mit den Menschen offen zu sprechen“.

Die kommenden Jahre sind gesellschaftlich und politisch anspruchsvoll und verantwortungsvoll. Um das zu tragen, profitiert die Gesamteinrichtungsleiterin von vielen Dingen, die sie in der Vergangenheit gemacht habe: „Persönlichkeitscoaching, berufliche Erfahrungen aus den letzten 20 Jahren und Kenntnisse über die eigenen Stärken und Schwächen sind eine gute Basis.“ Und dann fügt sie lächelnd hinzu: „Aber selbst, wenn die Grundlagen mal schwächeln, weiß ich genau, was zu tun ist: Handeln und Hilfe einfordern.“