Neugeborene Mädchen in Baden-Württemberg haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 84,1 Jahren. Jungen können mit 79,9 Jahren rechnen, wie aus am Dienstag veröffentlichten Berechnungen des Statistischen Landesamtes für die Jahre 2022 bis 2024 hervorgeht. Damit leben Frauen im Schnitt 4,2 Jahre länger als Männer.
Die höchste Lebenserwartung haben Frauen im Landkreis Tübingen. Bei den Männern liegen die Landkreise Böblingen und Tübingen an der Spitze. Am niedrigsten ist die statistische Lebenserwartung für Frauen in Heilbronn und für Männer in Pforzheim.
Im Vergleich zu den frühen 1970er-Jahren ist die Lebenserwartung deutlich gestiegen. Bei Frauen beträgt der Anstieg knapp zehn Jahre, bei Männern rund elf Jahre. Als Hauptgrund für diese Entwicklung gilt die stark gesunkene Säuglingssterblichkeit. Während damals noch 20 von 1.000 Neugeborenen im ersten Jahr starben, sind es heute 3,5.
Experten erklären die höhere Lebenserwartung von Frauen unter anderem mit genetischen Faktoren. Entscheidender seien jedoch unterschiedliche Lebensweisen. Frauen ernähren sich demnach im Schnitt gesünder, gehen weniger Risiken ein und nehmen häufiger an Vorsorgeuntersuchungen teil. Als Ursache für die regionalen Unterschiede werden vor allem das Bildungsniveau und die Einkommenssituation genannt. (2537/07.10.2025)