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Frauen drehen Film über deutsche Ordensschwester in Kolumbien

Das Frauen-Medien-Kollektiv „Werkgruppe2“ aus Rosdorf bei Göttingen hat einen Kurzfilm über die deutsche Ärztin und Ordensschwester Johann Baptist Umberg gedreht, die seit 50 Jahren in Kolumbien lebt. Der Film beleuchte pointiert ihre Rolle während des Bürgerkriegs, in dem sie sich unbeschadet „wie eine unverwundbare Heilige“ zwischen den Konfliktparteien bewegt und Verletzte aller Seiten versorgt habe, teilte „Werkgruppe2“ am Dienstag mit. Der Film „Schwester Johann Baptist“ feiert Anfang Oktober beim International Short Film Festival im georgischen Kutaisi seine Weltpremiere.

Schwester Johann Baptist gehört dem im 19. Jahrhundert gegründeten katholischen Orden „Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus“ an. Heute arbeitet sie in einer eigenen kleinen Gesundheitsstation im ärmsten Viertel der kolumbianischen Hauptstadt Bogota.

Das Kollektiv „Werkgruppe2“ hatte zuletzt unter anderem ein Theaterstück über die Auswirkungen der Klinikmorde des Krankenpflegers Niels Högel, einen Dokumentarfilm über Bergarbeiterfrauen und ein Hörspiel über Reinigungskräfte in Hotels produziert. Fast fertiggestellt ist der dokumentarische Spielfilm „Luisa“ über eine junge Frau, die in einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung sexuell missbraucht und schwanger wurde. Dem Kern-Kollektiv gehören die Regisseurin Julia Roesler, die Dramaturgin Silke Merzhäuser und die Musikerin Insa Rudolph an.