Zum Beispiel Lydia, die Purpurhändlerin aus Philippi: Sie ist selbstständige Geschäftsfrau. Sie ist wohlhabend. Und sie gilt als die erste Christin in Europa, denn sie lässt sich mit ihrer ganzen Familie taufen. Und zwar nicht, weil sie unterdrückt würde oder verfolgt und deshalb Trost im Evangelium sucht, sondern weil sie zutiefst überzeugt ist von der Botschaft, die der Apostel Paulus in ihre Stadt bringt. So überzeugt, dass sie, wie man heute annimmt, die Missionstätigkeit des Paulus auch finanziell unterstützt. Mehr noch: Sie öffnet ihr Haus für verfolgte Apostel. Materiell, seelsorglich und spirituell engagiert sie sich für ihre Glaubensgeschwister.
Ja – Lydia ist eine starke Frau. Eine Frau, wie es einige in den biblischen Geschichten gibt: Judit etwa, die Retterin Israels, Debora, die Richterin, oder Maria, die mutig Glaubende. Zwölf Frauen – je sechs aus dem Alten und Neuen Testament – stellen die Malerin Susanne Janssen und die Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler in ihrem Buch „Die großen Töchter Gottes“ vor. Ihr Buch eröffnet in Bildern und Texten teils bekannte, teils überraschend neue Begegnungen mit Frauen der Bibel, die in der Geschichte des Christentums viel zu lange links liegen gelassen wurden. hei
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Frauen der Bibel: Große Töchter Gottes
