Zum 100. Geburtstag von Loriot würdigt das Caricatura-Museum in Frankfurt den wohl bekanntesten deutschen Humoristen mit einer umfassenden Ausstellung. „Loriot war und ist unsere größte Humorinstanz“, sagte der Leiter des Museums für Komische Kunst, Achim Frenz. Die Schau „Ach was. Loriot zum Hundertsten“ zeige vom 28. September bis 25. Februar 2024 auf der gesamten Ausstellungsfläche 705 Objekte. Darunter sind Originalzeichnungen, Cartoons, Trickfilme, Fotografien, Drehbuchseiten, Bühnenbildentwürfe oder Ausschnitte aus den Fernseh- und Kinofilmen zu sehen.
Frenz hob die einzigartige Präsenz Loriots hervor, seinen lustvollen Umgang mit Sprache, sein zeichnerisches Handwerk und seine groteske Komik. Raritäten der chronologisch aufgebauten Ausstellung sind frühe Porträtzeichnungen des 20-jährigen Soldaten im Krieg und die Werbegrafiken zu Beginn der Berufslaufbahn in den 1950er Jahren. Bis zu den spätesten Werken, den grotesken Gemälden „Nachtschattengewächse“, führt die Schau durch das gesamte Schaffen des Künstlers. Eine Hörstation bringt Loriot als Redner und Erzähler in Erinnerung, ein provisorisches Kino im Museum führt Ausschnitte seiner Filme vor.
Loriots als Autor, Zeichner, Schauspieler, Mops- und Opernliebhaber
Die Werkschau dokumentiert nach den Worten von Frenz die vielen Facetten Loriots als Autor, Zeichner, Schauspieler, Moderator, Bühnen- und Kostümbildner, Regisseur, Mops- und Opernliebhaber. Zahlreiche seiner Sketche wie „Weihnachten bei Familie Hoppenstedt“, der Lotto-Millionär oder die beiden gezeichneten knollennasigen Herren in der Badewanne sind legendär. Auch einzelne Zitate – „Früher war mehr Lametta“, „Die Ente bleibt draußen!“ oder der schlichte Ausruf „Ach (was)“ – gingen in den allgemeinen Sprachgebrauch ein.
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Loriot, bürgerlich Bernhard-Victor Christoph-Carl „Vicco“ von Bülow, wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren. Er studierte von 1947 bis 1949 Malerei und Grafik an der Kunstakademie Hamburg und arbeitete zunächst als Werbegestalter. 1950 begann seine Karriere der komischen Kunst mit den ersten veröffentlichten Cartoons. Er starb am 22. August 2011 in Münsing am Starnberger See. Beigesetzt wurde er auf dem Berliner Waldfriedhof an der Heerstraße. Der Künstlername Loriot ist das französische Wort für Pirol. Der Vogel ist das Wappentier der Familie von Bülow.