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Frankfurt: Jüdische Gemeinde keltert koscheren Apfelwein

Zum 75-jährigen Bestehen bringt die jüdische Gemeinde in Frankfurt unter der Bezeichnung „Epler“ eine koschere Apfelwein-Edition heraus. Worauf bei der Herstellung geachtet werden musste.

Frankfurts „Nationalgetränk“ gibt es nun auch in einer koscheren Variante
Frankfurts „Nationalgetränk“ gibt es nun auch in einer koscheren VarianteImago / blickwinkel

Ebbelwoi, Stöffsche, Äppler, Schoppe: Frankfurts „Nationalgetränk“ kennt viele liebevolle Bezeichnungen – und bald kommt eine neue hinzu. Die Jüdische Gemeinde der Stadt bringt anlässlich des 75. Jubiläums ihrer Wiederbegründung unter der Bezeichnung „Epler“ eine koschere Apfelwein-Edition heraus, wie die Gemeinde mitteilte. Für die Edition seien in Kooperation mit dem Obsthof am Steinberg im Stadtteil Nieder-Erlenbach 500 Liter Apfelwein gekeltert worden, was etwa 670 Flaschen à 0,75 Liter entspreche.

Der Gemeinderabbiner Avichai Apel habe das aufwendige Herstellungsverfahren in Absprache mit Obsthof-Inhaber Andreas Schneider vor Ort begleitet. Um die sogenannten Kaschrut-Regeln einzuhalten, durften für den Wein laut Gemeinde nur reife Früchte von mindestens vier Jahre alten Apfelbäumen verwendet werden. Äpfel mit Wurmstich waren nicht zulässig. Beim Ernten der reifen Äpfel auf einer Streuobstwiese wurden die Früchte daher einzeln von Hand geprüft.

Epler: Jiddische Namensgebung steht für Apfel

Beim Pressen der Äpfel sei außerdem darauf geachtet worden, dass keine Wespen oder andere Insekten hineingelangten. Gelatine sowie weitere Zusätze wurden nicht verwendet. Alle Gefäße und Gegenstände, mit denen gearbeitet wurde, durften nur mit Äpfeln in Berührung kommen und wurden ausschließlich kalt gereinigt.

Die Namensgebung des koscheren Schoppens nehme Bezug auf das Jiddische. Ep(p)el stehe dort für Apfel, erläuterte Rabbiner Apel. Mit der koscheren Epler-Edition wolle die Jüdische Gemeinde der Apfelwein-Kultur einen besonderen Akzent hinzufügen und zugleich ihre Verbundenheit mit der Stadt unterstreichen. „75 Jahre nach der Wiederbegründung der Gemeinde ist dies für uns Jüngere eine Selbstverständlichkeit“, betonte Vorstandsmitglied Marc Grünbaum: „Wir sind angekommen. Frankfurter sein und Apfelwein: Das gehört einfach zusammen.“

Info: Die koschere Apfelwein-Edition ist etwa in den Hessen Shop-Ladengeschäften oder der Kleinmarkthalle erhältlich.