Die Klassik Stiftung Weimar erwirbt Fotografien der Bauhaus-Künstlerin Hilde Horn (1897-1943). Die insgesamt 268 Werke seien großenteils der Stilrichtung des Neuen Sehens zuzuordnen, teilte die Stiftung am Montag in Weimar mit. Das Konvolut ergänze die vorhandenen Bestände an Bauhausfotografie.
Die Direktorin der Museen der Klassik Stiftung Weimar, Annette Ludwig, bezeichnete die Fotografien als die größte noch greifbare Sammlung von Hilde Horn. In diesen Arbeiten spiegele sich ihr gesamtes fotografisches Oeuvre von experimentellen Fotogrammen über Fotografien aus dem Werbekontext bis hin zu Aufnahmen der oberbayerischen Landbevölkerung. Letztere seien möglicherweise im Auftrag der Reichskulturkammer entstanden und ein beredtes Zeugnis für die Ambivalenz der Moderne, die auch in der Ausstellung „Bauhaus und Nationalsozialismus“ ab 9. Mai 2024 thematisiert werde.
Die 1897 in Köln geborene Hilde Horn studierte 1924/25 am Weimarer Bauhaus, wo sich eine enge, über die Studienzeit hinausreichende Freundschaft mit dem Leiter des Vorkurses, László Moholy-Nagy (1895-1946), entwickelte. 1927 vermittelte Moholy-Nagy Horn an den Grafikdesigner Jan Tschichold (1902-1974), für den sie in München Werbematerialien entwarf.
Alle angekauften Fotografien stammen aus dem Nachlass des 1933 in die Schweiz emigrierten Tschichold. Die Sammlung konnte für die Klassik Stiftung Weimar mithilfe einer Förderung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung erworben werden.