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Fotoausstellung beleuchtet Worpswede in der NS-Zeit

„Gegen das Vergessen“ lautet die Überschrift einer Fotoausstellung, die an Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter während der NS-Zeit in Worpswede bei Bremen erinnert. Vom 12. Januar bis zum 2. März sind in der Galerie „Altes Rathaus“ Fotos von Hans-Roland Becker aus den Jahren 2023 und 2024 zu sehen, die die Geschichte vor Ort greifbar machen, wie der Heimat- und Geschichtsverein Worpswede am Dienstag mitteilte. Die Fotos werden ergänzt durch historische Aufnahmen und teilweise unbekannte Dokumente.

Die Schau widme sich dem Kriegsgefangenenlager Stalag X B in Sandbostel und den historischen Zusammenhängen im Kreis Osterholz-Scharmbeck, insbesondere in Worpswede, hieß es. Das Lager diente bis 1945 als Internierungslager für Kriegsgefangene aus mehr als 55 Nationen. Die Bedingungen im Lager waren katastrophal: Viele Gefangene starben durch Hunger, Krankheiten und Gewalt. Von den 313.000 Kriegsgefangenen, Militär- und Zivilinternierten im Zweiten Weltkrieg sind dem Heimatverein zufolge 5.162 Tote im Stalag X B nachweisbar.

Zudem beleuchte die Foto-Dokumentation die Lebensumstände und Geschehnisse in Worpswede und im Landkreis unter den Nazis, hieß es weiter. Auch das Künstlerdorf Worpswede sei von den Auswirkungen der NS-Diktatur nicht verschont worden. Die systematische Verfolgung und Unterdrückung durch das NS-Regime hätten Spuren hinterlassen, die es zu finden, zu dokumentieren und aufzuarbeiten gelte.