Unter Führung des Universitätsklinikums Jena suchen 13 europäische Forschungsinstitute nach möglichen Impfstoffen gegen künftige Epidemien. Es werde eine wissenschaftliche Plattform aufgebaut, die rechnerisch und experimentell Wirkstoffe und Medikamente gegen Viruserkrankungen entwickelt, teilte das Jenaer Klinikum am Dienstag mit. Das Projekt werde zunächst bis 2028 von der EU und Großbritannien mit insgesamt 8,1 Millionen Euro gefördert.
Auf der Suche nach antiviralen Wirkstoffen wolle sich der Forschungsverbund auf die Abwehrmöglichkeiten in menschlichen Wirtszellen konzentrieren. Der Ansatz mache sich den Umstand zunutze, dass sich Mechanismen in den infizierten Zellen, die das Virus für seine Vermehrung brauche, wesentlich seltener veränderten als in den angreifenden Viren selbst.
Daher müssten Impfungen und antivirale Medikamente wegen der genetischen Wandlungsfähigkeit der Viren immer wieder angepasst werden. Bei Wirkstoffen, die in den Zellen ansetzten, bestehe ein weit geringeres Risiko der Entwicklungen von Resistenzen der Erreger.