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Forscher: Übergewicht erhöht Darmkrebsrisiko deutlich

Übergewicht erhöht nach Überzeugung von Forschenden des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) das Darmkrebsrisiko stärker als bislang angenommen. Nach Auswertung eines Datenpools kamen sie zu dem Schluss, dass Übergewicht für einen Anteil von mehr als 20 Prozent der Darmkrebserkrankungen verantwortlich ist, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum am Mittwoch in Heidelberg mitteilte.

Wissenschaftler gehen bislang aufgrund vorliegender Studien davon aus, dass Übergewicht an der Entstehung von rund zehn Prozent der Darmkrebserkrankungen beteiligt ist. Hermann Brenner, Epidemiologe am DKFZ, vermutete jedoch seit langem, dass diese Schätzung zu niedrig ist: „Wir haben deshalb die Daten unserer großen DACHS Studie, einer der weltweit größten Darmkrebs-Studien, noch einmal unter die Lupe genommen – mit Blick auf mögliche Verzerrungen, die in anderen Studien nicht ausreichend berücksichtigt wurden.“ Nach Sichtung der Daten gehen die Forschenden davon aus, dass die Bedeutung des Übergewichts als Risikofaktor nicht nur mit Blick auf Darmkrebs bislang massiv unterschätzt worden sei.

Die DACHS-Studie ist eine bevölkerungsbasierte Fall-Kontroll-Studie. Die aktuelle Analyse basiert auf Daten von 7.098 Männern und Frauen mit Darmkrebs sowie 5.757 nicht erkrankten Kontrollpersonen vergleichbaren Alters und Geschlechts. Von allen Studienteilnehmern wurden umfangreiche Informationen zu potenziellen Darmkrebs-Risikofaktoren, einschließlich des Körpergewichts in verschiedenen Lebensphasen erhoben. (2840/18.12.2024)