Wovon hängt die Intelligenz eines Menschen ab? Forscher wollen dazu neue Erkenntnisse gefunden haben. Was sie sich von den Ergebnissen erhoffen.
Nach Ansicht eines Forscherteams unter der Leitung von Experten der Universität Würzburg hängt Intelligenz nicht von einzelnen Regionen im Gehirn ab. Vielmehr kommt es auf die Verbindungen im Gehirn an, wie die Uni am Mittwoch mitteilte. Die Fachleute seien zu dieser Einschätzung gekommen, indem sie Datensätze eines Projekts aus den USA ausgewertet hätten. An dem Forschungsprojekt nahmen demnach 800 Personen teil.
Die Forscher schauten sich den Angaben zufolge die unterschiedlichen Verbindungen zwischen Hirnregionen an. Auf der Basis dieser Beobachtungen versuchten sie, Vorhersagen zur Intelligenz der Versuchspersonen zu machen. Dabei sei ihnen aufgefallen, dass die Verteilung der Verbindungen übers ganze Gehirn sowie deren Anzahl für die Vorhersageleistung am wichtigsten gewesen seien.
“Wir versprechen uns davon ein besseres Verständnis des neuronalen Codes individueller Intelligenzunterschiede”, sagte Kirsten Hilger vom Würzburger Lehrstuhl für Psychologie I. “Die Austauschbarkeit der ausgewählten Verbindungen legt für uns die Schlussfolgerung nahe, dass Intelligenz im Gehirn eine globale Sache ist. Wir konnten Intelligenz nicht nur aus einem bestimmten Satz von Gehirnverbindungen vorhersagen, sondern aus verschiedenen Kombinationen von Verbindungen, die im gesamten Gehirn verteilt sind.”
Intelligenztheorien legten den Fokus bisher hingegen oft auf bestimmte Hirnregionen, hieß es weiter. Die Ergebnisse ließen aber vermuten, dass es mehr Aspekte der Intelligenz gebe, als bisher angenommen.