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Folkwang-Museum zeigt Oskar Kokoschka und Alma Mahler

Es war eine stürmische und vergebliche Beziehung. Oskar Kokoschka hat seine Liebe zu Alma Mahler in Kunstwerken verarbeitet. Im Museum Folkwang in Essen sind die Werke zu sehen.

Von Freitag bis zum 22. Juni zeigt das Essener Museum Folkwang die Ausstellung “Frau in Blau. Oskar Kokoschka und Alma Mahler”. Die Schau thematisiert die obsessive Liebe des Expressionisten Kokoschka (1886-1980) zur Wiener Komponistin und Salondame Alma Mahler (1879-1964), Witwe des Komponisten Gustav Mahler.

Die Beziehung findet Ausdruck in Gemälden, Fächern, einem Wandbild, einer Puppe und zahlreichen Grafiken. Die über 30 Arbeiten – überwiegend Leihgaben aus internationalen Sammlungen – offenbaren laut Museum die Dramatik der Liebesbeziehung in zwei Akten und markieren wichtige Wendepunkte in Kokoschkas Malweise. Die Ausstellung umfasst sieben von weltweit neun Gemälden des Mahler-Zyklus sowie Lithografien und weitere Werke aus internationalen Sammlungen. Sie waren laut Museum aufgrund ihrer Fragilität seit über 30 Jahren nicht mehr in dieser Vollständigkeit zu sehen.

1912 hatte sich der junge Maler Kokoschka in Alma Mahler verliebt. Die intensive Beziehung zwischen beiden dauerte bis 1915, ehe Mahler den Architekten Walter Gropius heiratete. Trotz dieser unerfüllten Liebe ließ Kokoschka 1919 eine lebensgroße Puppe nach Almas Vorbild anfertigen und malte sie als “Frau in Blau”, was auch das Motto der Ausstellung ist.

Die Geschichte der Beziehung von Mahler und Kokoschka ist aufs Engste mit der Sammlungsgeschichte des Museums verknüpft: Bereits 1910 stellte der Folkwang-Gründer Karl Ernst Osthaus die Werke des jungen Malers Kokoschka in seinem Museum in Hagen aus. 1916 gelangte Kokoschkas erstes Porträt von Alma Mahler als Schenkung der Dargestellten selbst in die Sammlung Folkwang. 1920 verlangte sie das Werk von Osthaus zurück und nahm es auf ihren weiteren Lebensstationen mit bis ins amerikanische Exil, wo sie 1964 starb. Das Porträt Mahlers (1912) kehrt nun anlässlich der Ausstellung nach über 100 Jahren als Leihgabe aus dem National Museum of Modern Art in Tokio zurück ins Museum Folkwang.