In den ersten zwei Monaten seit Jahresbeginn hat das Land Nordrhein-Westfalen über das zentrale Verteilsystem 4.730 Menschen, die erstmals Asyl beantragt haben, neu aufgenommen. Diese wurden von den insgesamt 22.316 Erstantragstellern im Bundesgebiet über das System zur Erstverteilung Asylsuchender (Easy) zugewiesen, wie die Düsseldorfer NRW-Flüchtlingsministerin Josefine Paul (Grüne) in ihrem turnusmäßigen Bericht an den Integrationsausschuss mitteilt. Der Integrationsausschuss des Landtags will sich am Mittwoch mit dem Thema befassen. Im vergangenen Jahr waren es im Vergleichszeitraum mit über 9.000 NRW zugewiesenen Erstantragstellern deutlich mehr.
Bei den Herkunftsländern stehen in NRW – wie auch auf Bundesebene – Syrien, Afghanistan und die Türkei an erster Stelle. Einen Großteil (40,1 Prozent) der Asylerstantragssteller in NRW machen Menschen aus Syrien aus. Die Anteile von Asylerstantragsstellern aus Afghanistan und der Türkei fallen mit 8,5 Prozent beziehungsweise 8,4 Prozent deutlich kleiner aus.
Von den knapp 18.000 Asylsuchenden, die Anfang März in Landeseinrichtungen untergebracht waren, machen die alleinreisenden Männer mit 59 Prozent den mit Abstand größten Anteil aus. Es folgen Familien mit Kindern (15 Prozent), Frauen ohne Kinder (zwölf Prozent) und Frauen mit Kindern (sieben Prozent)
In den Unterbringungseinrichtungen des Landes werden mit Stand Ende Februar 2025 rund 37.320 Plätze aktiv betrieben, davon 7.320 Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen und 30.000 in Zentralen Unterbringungseinrichtungen und Notunterkünften. Zum Stichtag 2. März lag mit insgesamt rund 20.230 Flüchtlingen in NRW die durchschnittliche Auslastung der 35 Landes- und 23 Notunterkünfte bei insgesamt 54 Prozent.
Im Zeitraum Januar und Februar wurden insgesamt 3.521 Asylsuchende von Landeseinrichtungen den Kommunen zugewiesen. In ihrem Bericht an den Landtag unterstreicht die Ministerin, dass das Land NRW die Kommunen durch einen weiteren Kapazitätsausbau der Landeseinrichtungen entlasten will. „Dafür verfolgen die Bezirksregierungen als zuständige Landesmittelbehörden mit Hochdruck die Anmietung geeigneter Liegenschaften.“ Auf diese Weise hätten bis Ende 2024 rund 41.000 Plätze geschaffen beziehungsweise „mietvertraglich gesichert“ werden können.
Zum Stichtag 31. Januar waren nach Angaben der Ministerin 52.524 abgelehnte oder straffällig gewordene Asylbewerber in NRW ausreisepflichtig. Weitere 43.668 Asylbewerber waren im Besitz einer Duldung.