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Flensburg: Entsetzen über zerstörte Gedenkstätte für Sinti und Roma

Nach der Zerstörung einer Gedenkstätte für Sinti und Roma in Flensburg äußert der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten, Johannes Callsen, sein Entsetzen. Am Donnerstagmorgen habe Callsen das zerstörte Mahnmal an der Freien Waldorfschule besucht und mit Lehrkräften gesprochen, wie die Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. „Die mutwillige Zerstörung des Mahnmals macht fassungslos und schmerzt. Sie verletzt auch die Würde der Verstorbenen und ihrer Nachkommen“, sagte Callsen. Die Gedenkstätte erinnert an die 1935 am Steinfelder Weg zwangsumgesiedelten und 1940 deportierten Sinti und Roma aus Flensburg und Umgebung.

In der Nacht von Dienstag (28. Mai) auf Mittwoch haben Unbekannte das Mahnmal beschädigt, wie die Polizei mitteilte. Die Tat habe sich ersten Erkenntnissen zufolge zwischen 20 Uhr und 8 Uhr ereignet. Die Polizei Flensburg sucht Zeugen. Ein politisch motivierter Tathintergrund könne nicht ausgeschlossen werden.

Sowohl die Hintergründe als auch die Verantwortlichen müssen ermittelt werden, forderte der Beauftragte. Die Gedenkstätte sei mit Respekt zu behandeln. Callsen: „Das unfassbare Leid und Unrecht, das den Sinti und Roma im Nationalsozialismus zugefügt wurde, darf niemals in Vergessenheit geraten. Die Erinnerung muss auch bei den nachfolgenden Generationen wachgehalten werden.“