Oldenburg. Mit einem Gottesdienst ist der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit in sein neues Amt eingeführt worden. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, segnete den 48-jährigen Theologen vor rund 800 Besuchern in der voll besetzten St. Lambertikirche ein. Anschließend legte er ihm das Bischofskreuz als Zeichen seines neuen Amtes um.
Zu Beginn des Gottesdienstes war Adomeit gemeinsam mit mehr als 100 Pastoren der oldenburgischen Kirche und nahezu allen 60 Mitgliedern der Synode unter festlichen Bläserklängen in die Kirche eingezogen. Adomeit war im September 2018 von der Synode zum Bischof gewählt worden.
In die Welt strahlen
Bedford-Strohm sagte, ein Bischof müsse Orientierung geben, als Brückenbauer zwischen Menschen in der Gesellschaft wirken und die Kirche zusammenhalten. Dafür bringe Adomeit "biografisch und geografisch die besten Vorausstetzungen mit". Adomeit wurde in Stuttgart geboren, in Augsburg getauft und in Fulda konfirmiert. In der Landeskirche Hessen-Nassau legte er sein Erstes Theologisches Examen ab und wurde später Pastor in Oldenburg.
Adomeit betonte in seiner Predigt, dass Christen auch politische Verantwortung übernehmen müssten: "Ein christliches Leben wird immer nach außen in die Welt strahlen." Dies bedeute, dass Christen ihre Stimme etwa gegen die Abschottung gegenüber Flüchtlingen, die zu niedrigen Pflegeentgelte oder gegen Gewalt als politische Lösung in Konflikten erheben müssten.
Christsein zeige sich konkret in den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen, unterstrich der Bischof. "Flagge zeigen, den Mund auftun, ja, das müssen wir." Es sei nicht hinnehmbar, wenn bestimmte Kräfte "unser Land, unser Miteinander, unsere demokratische Erfolgsgeschichte, unser friedliches Miteinander in Europa mit Parolen schlechtreden und kaputt machen".