Das Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte Thüringen präsentiert ausgewählte Funde nun auch in Form einer filmischen Zeitreise. In dem als Zeitkapsel gestalteten 300-Grad-Panorama-Kino zeigten Schauspieler, wie die im Museum ausgestellten Exponate durch die Menschen ihrer Zeit genutzt wurden, sagte Museumsleiter Mario Küßner am Mittwoch in Weimar.
Das Chrononaut getaufte Angebot sei vom Museum selbst entwickelt und bereits zur Bundesgartenschau 2021 als Ausstellungsbeitrag in der Erfurter Defensionskaserne präsentiert worden. Nach einer Überarbeitung der Filmsequenzen sowie baulichen Anpassungen für das Museum sei die virtuelle Zeitmaschine jetzt neuer Bestandteil der Dauerausstellung, sagte Küßner. Das Projekt sei mit rund 300.000 Euro maßgeblich vom Freistaat Thüringen gefördert worden.
Erzählt werde in dem 13 Minuten langen Film die Geschichte zweier Archäologen, die in bestimmte Epochen der thüringischen Frühgeschichte zurückreisen. Hier entdecken sie Gräber, nehmen an Zeremonien teil oder erleben urzeitliche Jagden. Gedreht wurde demnach mit bis zu sechs Kameras gleichzeitig.
Der Chrononaut bilde den Schlusspunkt des Ausstellungsrundgangs und verstehe sich als eine Ergänzung der „unbelebten Präsentation der archäologischen Funde“, sagte Küßner. Der Ausstellungsbesuch könne dadurch erlebbarer werden.
Das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens präsentiert auf 1.000 Quadratmetern Funde aus 400.000 Jahren. Die Initiative zur Gründung des Hauses ging 1888 vom Naturwissenschaftlichen Verein Weimars aus.