Mit dem slowakischen Publikumshit „Duchon“ von Peter Bebjak ist am Dienstagabend das diesjährige Filmfestival Cottbus eröffnet worden. Der Film erzählt die Geschichte des 1985 an Alkoholismus verstorbenen slowakischen Pop-Sängers Karol Duchon, der in den 1970er- und 1980er-Jahren in der damaligen Tschechoslowakei ebenso bekannt war wie Karel Gott. Zum 35. Mal zeigt das Festival Filme mit dem Fokus auf mittel- und osteuropäische Produktionen.
Diesmal sind bis Sonntag 138 Produktionen aus 41 Ländern zu sehen. Es werden Preise im Gesamtwert von 55.000 Euro in den drei Kategorien „Spielfilm“, „Kurzfilm“ und „U18“ vergeben. Im Wettbewerb „Spielfilm“ konkurrieren zehn Filme aus 21 (Ko-) Produktionsländern um die Preisskulptur Lubina.
Schwerpunktland ist in diesem Jahr Estland. Unter dem Titel „Estonia. Zwischen Geschichte und Gegenwart“ werden Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus dem baltischen Land gezeigt, von mythischen Geschichten aus abgelegenen Fischerdörfern bis hin zu schwarzhumorigen Animationen. Man könne sich in Cottbus „auf eine weitgehend unentdeckte, kreative Filmlandschaft freuen“, kündigte Programmdirektor Bernd Buder am Dienstag im RBB-Inforadio an.
Das Filmfest bietet laut Buder wieder Gelegenheit, in mittel- und osteuropäische Länder „hineinzugucken, hinter die Schlagzeilen zu schauen, Empathie zu entwickeln, Hintergründe zu erfahren und damit die Komplexität der Situation zu erfassen“. Diese sei trotz des Ukraine-Kriegs nicht nur düster. In den Filmen gebe es viel schwarzen Humor und Lakonie.