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Festnahmen wegen Menschenhandel: Rumänen bekamen keinen Lohn

Einen Mann und zwei Frauen hat die Nürnberger Kriminalpolizei wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Menschenhandels festgenommen. Sie werden beschuldigt, rumänische Arbeitskräfte für Jobs im Großraum Nürnberg angeworben zu haben, für die die Rumänen kein oder zu wenig Geld erhielten, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der 37-jährige Mann und die 37 und 60 Jahre alten Frauen behielten den Lohn für die über eine Zeitarbeitsfirma vermittelten Beschäftigten überwiegend für sich.

Die Geschädigten stammten aus dem rumänischen Obdachlosenmilieu und können kein Deutsch. Die betroffenen rund 20 Arbeiterinnen und Arbeiter sollen zusätzlich ohne Anmeldung und Lohn bei den Familien der Beschuldigten als Haushaltshilfen eingesetzt gewesen sein. Wohnen mussten sie in Räumen wie unbeheizten Garagen, wo sie nur mit Essen versorgt worden seien.

Seit über einem Jahr hätten die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth und die Kriminalpolizei in dem Fall ermittelt, heißt es in der Mitteilung. Nun fanden Durchsuchungen statt, bei denen die Ermittler Beweise und in einem Versteck Bargeldbeträge in sechsstelliger Höhe und Goldschmuck fanden. Die Staatsanwaltschaft zog den Angaben nach außerdem zwei Autos im Gesamtwert von über 200.000 Euro ein. Die drei Beschuldigten befinden sich in Untersuchungshaft. (00/3339/06.11.2024)