Mit einem Festakt begeht die Stiftung Polizeiseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland am Mittwoch ihr 20-jähriges Bestehen. An der Feier mit einer Krimi-Lesung des Arztes und Tatort-Darstellers Joe Bausch im Bonner Polizeipräsidium wird unter anderem NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) teilnehmen, wie die Stiftung am Montag in Wuppertal mitteilte. Die Stiftung finanziert zum Beispiel berufsethische und spirituelle Seminare für Polizeikräfte, unterstützt Projekte der Polizeiseelsorge wie etwa „Räume der Stille“ oder Ausrüstungs- und Einsatzmittel der Polizeipfarrer und -pfarrerinnen.
„Polizeiseelsorge ist unverzichtbar“, sagte Joe Bausch, seit 2017 Schirmherr der Stiftung. Als Arzt in einer Justizvollzugsanstalt und in der Rolle als Rechtsmediziner in der Krimi-Reihe „Tatort“ sei Bausch klar, „dass auch die ‘Harten’ an ihre Grenzen kommen können und Unterstützung brauchen“, erklärte die Stiftung Polizeiseelsorge. Das gelte heute mehr denn je in Zeiten, in denen sich Polizisten einem Berg „teils unlösbar scheinender Aufgaben“ wie Gewalt- und Drogenkriminalität, Kinderpornografie und massenhaft Internetkriminalität sowie „wachsender gesellschaftlicher Ächtung“ gegenübersehen, hieß es weiter.
Ziel der Stiftung sei, die Arbeit der Polizeiseelsorge so weiterzuentwickeln, dass sie den steigenden Anforderungen „in einer immer stärker zerrissenen Welt gerecht werden kann“. Dies sei gelungen, so die Stiftung: Polizeiseelsorge sei heute ein „hoch geschätzter Bestandteíl“ der psychosozialen Unterstützung innerhalb der Polizei.
Das Land Nordrhein-Westfalen hatte Anfang 2024 die kirchliche Polizeiseelsorge neu geregelt. Die neue Vereinbarung sieht vor, dass das Land zusätzlich zu seinem jährlichen Pauschalbetrag jeweils zwei Vollzeitstellen von Polizeiseelsorgern finanziert. Der Pauschalbetrag für die Kirchen erhöht sich dadurch um jeweils 250.000 Euro. Die Leistung des Landes steigt damit um 500.000 Euro auf 650.000 Euro pro Jahr. Die Kirchen sicherten im Gegenzug zu, zusätzlich zu den vom Land refinanzierten Stellen mindestens genauso viele Stellen von Polizeiseelsorgerinnen und -seelsorgern vorzuhalten.