Ein Gottesdienst zum Thema sexualisierte Gewalt in der Kirche soll im November Betroffenen einen Weg aus der Isolation bieten. Dafür wird nach der ARD-Sendung ein Hilfe-Telefon besetzt sein.
Sexualisierte Gewalt in der Kirche soll laut der Evangelischen Landeskirche der Pfalz in einem Fernseh-Gottesdienst der ARD thematisiert werden. Für den im Fernsehen übertragenen Buß- und Bettags-Gottesdienst habe sich dieses Thema mit Blick auf die Ergebnisse der Forum-Studie im Frühjahr geradezu aufgedrängt, sagte die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst am Montag in Speyer.
Unter dem Titel “ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland” wurde in diesem Jahr eine umfassende Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche veröffentlicht.
Aufgezeichnet werde der Gottesdienst mit dem Schwerpunkt Missbrauch nach Kirchenangaben am 17. November in der Pirmasenser Johanneskirche. In der ARD ausgestrahlt werde er am 20. November. Bei diesem Gottesdienst gehe es darum, “ernst zu nehmen, was an Zerbrochenheit da ist”, erklärte die Kirchenpräsidentin.
Es sei vorgesehen, dass dabei auch Missbrauchsbetroffene zu Wort kommen. Es könne kein Gottesdienst sein, bei dem am Ende alles gut sei, betonte Wüst. Sie ist die Sprecherin der Gruppe der kirchlichen Beauftragten im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Nach der Fernsehübertragung werde laut Mitteilung das Hilfe-Telefon der Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, geschaltet. Dieses Angebot richte sich auch an Betroffene, die als Erwachsene sexualisierte Gewalt erfahren haben.