Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, betrachtet die aktuelle Debatte um Flucht und Migration mit Sorge. „Es scheint, dass der Ruf nach Abschottung gewinnt und der Schutz der Grenzen wichtiger ist als der der Menschenwürde“, sagte die Hamburger Bischöfin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Fehrs wird sich im November auf der Synode der EKD in Würzburg zur Wahl für den Ratsvorsitz stellen, den sie im vergangenen Jahr nach dem Rücktritt von Annette Kurschus kommissarisch übernommen hatte.
Fehrs betonte, in der Debatte über Migration müsse die Kirche ihre Stimme erheben. „Wir stehen für Menschenrechte und einen fairen Umgang mit Geflüchteten ein. Mitgefühl, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sind zentrale Werte des Christentums, und wir werden diese weiterhin in die politische Debatte einbringen“, sagte die 63-jährige Theologin.