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Fassungslos

Was muss eigentlich noch passieren, damit die USA die Schusswaffen von ihren Straßen verbannen? Wie in einer Endlosschleife mutet an, was dort fast täglich über die Bildschirme jagt: „Eilmeldung: xy Menschen durch Schusswaffengebrauch getötet.“ Schulen, Einkaufszentren, jetzt sogar eine Synagoge – es gibt keinen sicheren Platz, wenn bei einem Verwirrten die Sicherung durchbrennt und er dann skrupellos, enthemmt, manchmal lustvoll in die Menge feuert (Seite 4).
Amokläufe passieren auch ohne Schusswaffen. Auch in Deutschland. Mit einem Messer zum Beispiel. Aber die Zerstörungskraft einer Schusswaffe vervielfacht das Leid. Darum wäre es eine logische und moralische Konsequenz, den Zugang zu solchen Tötungsinstrumenten zumindest einzuschränken.
Die gängige Antwort in den USA stellt die Logik auf den Kopf: Noch mehr Schusswaffen, fordert etwa US-Präsident Trump. Dann können die anderen den Attentäter aufhalten. Man sitzt fassungslos vor dem Fernseher. Das versteht man einfach nicht mehr.