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Fakten über Leuchttürme

Leuchttürme gibt es seit der Antike. Der Pharos von Alexandria und der Koloss von Rhodos gehören zu den sieben Weltwundern der Antike. Der Pharos, der auch Namensgeber für die Pharologie, die Leuchtturmkunde, ist, war zu seiner Zeit eines der drei höchsten Gebäude der Erde. Sein Leuchtfeuer konnte mehr als 50 Kilometer weit gesehen werden. Der älteste heute noch erhaltene Leuchtturm ist der Herkulesturm in A Coruña in Nordwestspanien. Er stammt aus dem 2. Jahrhundert und ist nach einer wechselvollen Geschichte auch heute noch in Betrieb.
Die Außenwände der meisten Leuchttürme hatten früher eine Steinoptik. Heute passt man die Ansicht der Umgebung an, sodass der Turm sich von ihr abhebt und gut gesehen werden kann. Dieses erreicht man durch eine Bemalung in Ringen, deren Farben zumeist rot, weiß, schwarz und gelb sind. Der erste bemalte Leuchtturm dieser Art ist wahrscheinlich Roter Sand in der Wesermündung.
Die Farben bilden zusammen mit der Form des Turmes und seinem spezifischen Lichtsignal die sogenannte Kennung. Das macht jeden Turm zu einem unverwechselbaren Einzelstück. Manche Türme sind eckig (Helgoland), manche zylindrisch (Pilsum), manche bestehen aus Stahlfachwerk (Warflether Sand), andere aus glasfaserverstärktem Kunststoff (Kahler Sand an der Elbe), und einer sieht aus wie ein kleines Minarett (Bremerhaven, Unterfeuer).
Die meisten Leuchttürme stehen an der Küste wie bei uns in Norddeutschland. Es gibt aber auch einige wenige im Binnenland, etwa der Neue Lindauer Leuchtturm am Bodensee. Der kleinste europäische Leuchtturm steht auf der Hallig Oland. Er ist 7,45 Meter hoch. Gleichzeitig ist er weltweit der einzige reetgedeckte Leuchtturm.
Der höchste traditionelle (das heißt als Leuchtturm gebaute) Leuchtturm der Welt ist der 82,5 Meter hohe Phare de l’Île Vierge auf dem französischen Eiland Vierge. Mit einer Höhe von 133 Metern steht im saudi-arabischen Dschidda das wahrscheinlich höchste Leuchtfeuer der Welt. Im Gegensatz zu einem traditionellen Leuchtturm ist es aber nicht als Leuchtturm gebaut worden, sondern versieht die Leuchtfunktion quasi als Zusatzfunktion. Auch der Helgoländer Leuchtturm war ursprünglich nicht als solcher gedacht. Der ehemalige Flakturm war jedoch das einzige Gebäude auf der Insel, das die Bombardierungen überstanden hat, und wurde daher zum Leuchtturm umgebaut, kurz nachdem die Insel für Bewohner wieder freigegeben worden war.
Der höchste deutsche Leuchtturm (und Platz 14 auf der Weltrangliste) ist mit 65 Metern der Leuchtturm Campen in der Emsmündung. Der letzte Leuchtturmwärter ist am 2. Juli 1993 außer Dienst gestellt worden. Er hatte zuvor den Leuchtturm Hohe Weg in der Außenweser betreut.