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Fair kochen – fair speisen

Drei Gänge in Probiergröße werden bei einem besonderen kulinarischen Abend am 28. Oktober in Dortmund serviert. Alle dabei von Hobbykoch Hendrik Meisel und Klaus Hamelmann verarbeiteten Produkte stammen aus fairem Handel

Orangenreis mit Cashewkernen und Trockenfrüchten, gebratene Bananen mit feurigem Chutney oder Auberginen-Röllchen mit Dattel-Schafskäse-Füllung – bei diesem Infoabend rund um den fairen Handel läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Und die Zuschauer bekommen auch etwas auf die Gabel. Denn es wird live gekocht. Mit fair gehandelten Produkten.
Für den 28. Oktober lädt das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e. V. (EBW) zusammen mit der Werkstatt Ökumene/ Eine Welt in Dortmund zu einer „Fairtrade-Kochshow“ in die Alte Deele in Dortmund-Schüren ein. Zu einer Mischung aus jeder Menge Informationen, kurzen Filmen aus den Erzeugerländern sowie Geschnibbel, Gebrutzel und anschließender Verkostung.
Die Show für alle Sinne passt damit gut in das diesjährige Themenjahr der Lutherdekade „Reformation und eine Welt“. „Wir vom Projektbüro Reformationsdekade der Evangelischen Kirche von Westfalen sind ja auch immer auf der Suche nach innovativen Formaten, mit denen man ein breiteres Publikum ansprechen kann“, erklärt Felix Eichhorn vom Projektbüro, das am EBW angedockt ist. Gemeinsam mit Jasmin Geisler von der Werkstatt Ökumene organisiert er diesen Abend.
Auf der Bühne steht Hobbykoch Hendrik Meisel (28), der gemeinsam mit Klaus Hamelmann (56) auch den fairen Snackautomaten FAIR-o-mat entwickelt hat. „Wir kennen uns von unserer Arbeit im Eine-Welt-Laden in Castrop-Rauxel. Uns verbindet zum einen die Leidenschaft für den fairen Handel und zum anderen die Suche nach innovativen Ansätzen, diesen bekannter und alltagstauglicher zu machen“, erzählt Hendrik Meisel. Beide verdienen nichts an ihren fairen Aktivitäten. „Daran wollen wir uns nicht bereichern. Wir haben jeder noch einen anderen Beruf“, sagt Meisel.
Die beiden Partner kommen viel rum: Um sich ein Bild von den Anbau- und Produktionsbedingungen vor Ort zu machen, reisen sie in die Erzeugerländer und treffen die Menschen vor Ort. Und sie schauen in deren Kochtöpfe. So entstehen die fairen Gerichte, die Meisel bei den Kochshows zubereitet. „Ich kann nie genau im Vorhinein sagen, was ich in der Show koche. Vor der Show im Oktober beispielsweise werden Klaus Hamelmann und ich noch nach Palästina, Israel und Jordanien reisen. Vielleicht kochen wir dann etwas von unserer Reise Inspiriertes.“ Einen erhobenen Zeigefinger sucht man in den Kochshows vergeblich. „Es soll Spaß machen“, betont Meisel.
Meisel und Hamelmann haben schon in Schulen, auf Messen, vor Industriekulissen, mit Prominenten oder in der Musterküche eines großen Möbelhauses gekocht. 2014 gingen sie auf eine 14-tägige Kochshow-Tour – unter anderem gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – durch ganz Deutschland. Regelmäßig steht Hendrik Meisel auch auf der Fairen Messe in den Dortmunder Westfalenhallen am Show-Herd.
Hendrik Meisel bezeichnet sich als Hobbykoch, rührt aber schon seit Kindesbeinen in Töpfen und Pfannen. „Ich bin vom Backen zum Kochen gekommen. Mein Vater war ein unheimlich guter Koch“, erzählt er. Dabei hält er sich nur ungern an Vorgaben. „Es macht mir Spaß, die Vielfalt der Produkte immer wieder neu zu erleben“, sagt er. So entwickelt er die Rezepte für die Kochshows auch immer selbst und spontan. „Probekochen ist immer in Klaus Hamelmanns Küche. Wenn ein Gericht vor ihm besteht, dann ist es gut.“
Trotzdem die Speisen in den Shows ständig variieren, haben die beiden ein kleines Rezeptheft zusammengestellt, in dem die besten fairen Gerichte verzeichnet sind. „Die Leute sollen die Gerichte ja auch nachkochen können und die fairen Produkte selber ausprobieren.“
Drei Gänge, jeweils in Probiergröße, werden an jedem Kochshow-Abend aufgetischt. Auch bei der Veranstaltung im Oktober. „Den Leuten schmeckt es. Die Teller sind immer leer gegessen“, erzählt der 28-Jährige.

Fairtrade-Kochshow am Freitag, 28. Oktober, 18 bis etwa  21 Uhr. Ort: Alte Deele der Werkstatt Ökumene / Eine Welt, Schürener Straße 85, 44269 Dortmund. Eintritt: zwölf Euro (inklusive faire Kostprobe und Getränke. Information: Felix Eichhorn, Telefon (02 31) 54 09-2 94, E-Mail: felix.eichhorn@ebwwest.de. Anmeldung: Uwe Optenhövel, Telefon (02 31) 54 09-42, E-Mail: uwe.optenhoevel@ebwwest.de.