Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat zu mehr gesellschaftlichem Engagement gegen Gewalt an Frauen aufgerufen. „Hinschauen, zuhören, eingreifen, Gewalt gegen Frauen niemals akzeptieren: Das ist nicht nur die Aufgabe von Polizei und Justiz, sondern von uns allen“, sagte die Ministerin am Sonntag zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen (25. November).
Die Ministerin verwies auf jüngst veröffentlichte Daten, wonach in Deutschland fast jeden Tag eine Frau Opfer eines Femizids wird und alle drei Minuten eine Frau oder ein Mädchen häusliche Gewalt erlebt. Nötig seien mehr Härte gegen die Täter und mehr Aufmerksamkeit für die betroffenen Frauen, betonte Faeser.
Unter anderem sprach sie sich für Anti-Gewalt-Trainings und elektronische Fußfesseln aus, damit Täter ihr Verhalten tatsächlich ändern. Auch müssten Näherungsverbote konsequent durchgesetzt und engmaschig kontrolliert werden.
Darüber hinaus betonte Faeser die Notwendigkeit, den Zugang zu Hilfe zu erleichtern. Derzeit würden deshalb an großen deutschen Bahnhöfen rund um die Uhr erreichbare Schalter der Bundespolizei für Frauen eingerichtet, die von Gewalt betroffen sind.