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Fachtag der württembergischen Landeskirche zu sexualisierter Gewalt

In einem öffentlichen Fachtag beschäftigt sich am Freitag (27. September) die Evangelische Landeskirche in Württemberg mit den Folgen aus der ForuM-Studie. In der Studie, die im Januar 2024 erschienen war, wurden im Zeitraum von 1949 bis 2020 insgesamt 214 mögliche Täter aus dem Bereich der württembergischen Landeskirche oder Diakonie identifiziert, die im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt standen. Ihnen gegenüber stehen 300 Betroffene von sexualisierter Gewalt, die zum Tatzeitpunkt minderjährig waren oder bei denen eine vorangehende Anbahnungsphase im minderjährigen Alter ersichtlich war. Die Vorwürfe umfassen ein großes Spektrum von Annäherungstaten, unziemlichem Verhalten, Schlagen auf den nackten Hintern bis hin zu konkreten sexuellen Berührungen und Handlungen in Bezug auf Minderjährige.

Wie die Evangelische Landeskirche in Württemberg und ihr Diakonisches Werk ankündigte, soll eine unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission eingesetzt werden, um an den Ergebnissen der Studie weiterzuarbeiten. Auch der Fachtag, der von der Fachstelle zum Umgang mit sexualisierter Gewalt der Evangelischen Landeskirche in Württemberg organisiert wird, soll ein Baustein in der Aufarbeitung sein.

Insgesamt nimmt der Sprecher der württembergischen Landeskirche, Dan Peter, in den letzten Jahren einen sensibleren Umgang seiner Kirche mit sexualisierter Gewalt wahr. „Grundsätzlich können wir sagen, dass die Aufmerksamkeit deutlich gestiegen ist und aufgrund einer höheren Sensibilisierung auch viele Anfragen zur Beratung kommen“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Ende 2020 nahm der Forschungsverbund „ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland“ mit einer breit angelegten unabhängigen Studie zum Thema sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche seine Arbeit auf. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und ihre 20 Landeskirchen haben die Aufarbeitungsstudie ForuM ausgeschrieben und finanziert, um mehr über die Gefährdungskonstellationen für sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie zu erfahren. (2173/26.09.2024)