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Fachleute: Was es für Herzpatienten bei Kälte zu beachten gilt

Tod durch Schneeschippen? Im Extremfall kann das geschehen. Fachleute haben einige Tipps, wie Menschen mit vorbelastetem Herzen gesund durch den Winter kommen.

Schneeschippen und andere größere Anstrengung im Freien sollten herzkranke Menschen derzeit besser anderen überlassen: Dazu rät die Deutsche Herzstiftung in Frankfurt. Dies gelte für Betroffene von Bluthochdruck, Herzschwäche, koronarer Herzkrankheit, Vorhofflimmern sowie tiefer Beinvenenthrombose. Auch gebe es statistische Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Kälte und dem häufigeren Auftreten von Schlaganfällen und Lungenembolien.

Bei Temperaturen im Minusbereich zögen sich die Blutgefäße zusammen. Der Blutdruck steige, und das Herz müsse das Blut gegen größeren Widerstand durch die Adern pumpen. Dies könne den Herzmuskel stark belasten, erklärte das Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung, der Kardiologe Axel Schmermund. Wenn der Herzmuskel überlastet werde, drohe im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt.

Schon bei kurzem Schneeschippen stiegen Puls und Herzfrequenz stark an – nach zwei Minuten auf durchschnittlich 154 Schläge pro Minute, nach zehn Minuten noch weiter. Bei Herzpatienten ist damit laut Stiftung die maximale Herzfrequenz erreicht.

Regelmäßige Bewegung sei auch im Winter empfehlenswert. Für Herzpatienten böten sich jedoch eher Spaziergänge oder Walking-Runden an, wie es hieß. Sinnvoll sei zudem, im Freien einen Schal über Mund und Nase zu legen, damit die Luft vorgewärmt in die Atemwege gelange. Bei einer Herzerkrankung sei regelmäßiges Blutdruckmessen ratsam und möglicherweise eine Anpassung der Medikation in Rücksprache mit dem Arzt.

Auch bislang gesunde Menschen sollten Warnzeichen ernstnehmen, so die Stiftung weiter: Dazu zählten etwa Brustschmerzen, Atemnot sowie ein Druck oder Brennen im Brustkorb. Auch ein Angstgefühl, kalter Schweiß und Übelkeit könnten auf einen Herzinfarkt hinweisen. Verschwinden die Beschwerden nicht nach kurzer Zeit, “sollten Betroffene oder Angehörige nicht zögern und die Notrufnummer 112 wählen”.