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Expertin: Nordkoreanische Soldaten globalisieren Ukraine-Krieg

Die Friedensforscherin Nicole Deitelhoff findet, dass der Kampfeinsatz nordkoreanischer Militärangehöriger in der Ukraine den Krieg global machen würde. Der Westen täte gut daran, dieser Logik nicht zu folgen.

Der Kampfeinsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Russlands könnte aus Sicht der Friedensforscherin Nicole Deitelhoff den Krieg gegen die Ukraine globalisieren. “Sollten sich Berichte über den Kampfeinsatz nordkoreanischer Militärangehöriger verfestigen, dann ist Nordkorea, eine außereuropäische Nation, zur Kriegspartei geworden und der Konflikt globalisiert”, schreibt die Leiterin des Peace Research Institute Frankfurt mit Blick auf die Entsendung von circa 10.000 nordkoreanischen Soldaten in einem Beitrag für den Berliner “Tagesspiegel” (Montag).

Was Putin trotz aller nuklearen Drohungen und der Intensivierung der hybriden Kriegsführung bislang versagt bleibe, nämlich den Westen dazu zu bringen, sich auf diese globale Konfrontationslogik einzulassen, das drohe ihm nun an anderen politischen Orten zu gelingen. “Indem er diejenigen, die sich in der Weltordnung ohnehin als ‘Outlaws’ empfinden, dazu bringt, sich in diesen Konflikt einzuschalten”, so Deitelhoff weiter.

Lasse der Westen sich auf diese Logik ein, werde sich die Polarisierung in der globalen Ordnung weiter verschärfen – und damit auch das Risiko einer globalen Konfrontation, betont die Wissenschaftlerin.

Das Peace Research Institute ist ein Forschungsinstitut für Friedens- und Konfliktforschung, das nach eigenen Angaben die Ursachen internationaler und innerstaatlicher Konflikte analysiert und nach Wegen sucht, sie zu lösen. Sein Sitz ist in Frankfurt, es gibt auch ein Büro in Berlin.