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Experten diskutieren über das Spannungsfeld “Sucht und Politik”

Um das Spannungsfeld „Sucht und Politik“ dreht sich kommenden Mittwoch (26. Juni) eine Info-Veranstaltung mit verschiedenen Vorträgen in der Neubaukirche der Universität Würzburg. Dabei gehe es vor allem um die Frage, welche „verheerenden Folgen“ viele suchtpolitische Entscheidungen und besonders Nicht-Entscheidungen aus der Sicht von Suchtexpertinnen und -experten für die Gesellschaft haben, teilte die Hochschule am Dienstag mit. In den Vorträgen werde über Stoffsüchte wie Alkohol, Tabak, Cannabis, aber auch Glücksspiel wie Sportwetten oder auch Internet-Pornografie gesprochen.

Einer der Referenten ist der Psychiater und Suchtforscher Professor Jobst Böning. Viele Jahre war er als Sprecher des Interdisziplinären Zentrums für Suchtforschung der Universität Würzburg aktiv, im Ruhestand ist er weiterhin in wissenschaftlichen Fachgremien und als Kenner der Glückspielpolitik aktiv: „Leider folgt die Suchtpolitik nie wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern immer den Interessen der Wirtschaft oder der Parteipolitik“, sagte er vorab. Sein Vortrag „(Online)Sportwetten und Profifußball – eine suchtpolitisch unheilige Allianz“ zeige auf, wie in der Geschäftswelt des Fußballs Sportwetten als „Fankultur“ propagiert werden.

Veranstaltet wird die Info-Veranstaltung von 14 bis 18 Uhr vom Arbeitskreis Suchthilfe als Teil der Gesunden Hochschule der Universität Würzburg. Kooperationspartner sind laut den Angaben das Universitätsklinikum Würzburg sowie die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung vorab aber über das Online-Formular erwünscht. (00/1866/18.06.2024)