Die ehemalige US-Botschafterin in Deutschland, Amy Gutmann, und der israelische Physiker Daniel Zajfman haben am Samstagabend den „Preis für Verständigung und Toleranz“ des Jüdischen Museums Berlin erhalten. „So bedrückend die Gegenwart ist, wir dürfen uns davon nicht die Fähigkeit nehmen lassen, uns ein besseres Morgen vorzustellen“, sagte Museumsdirektorin Hetty Berg laut Redemanuskript.
Die 1949 in New York geborene Gutmann ist Tochter eines jüdischen Emigranten aus Franken. Von 2022 bis 2024 war sie Botschafterin der Vereinigten Staaten in Deutschland und hat derzeit eine Professur für Kommunikation an der University of Pennsylvania inne. Sie sagte in ihrer Rede laut Manuskript, ihre persönliche Geschichte zeige die Möglichkeiten des menschlichen Lebens, „wo nur eine Generation eine geflohene deutsche Jüdin von der US-Botschafterin in Deutschland trennt“.
Daniel Zajfman wurde 1959 in Brüssel als Nachkomme von Holocaust-Überlebenden geboren und prägte als Präsident das Weizmann Institute of Science. Zudem habe er Kooperationen zwischen Israel und Deutschland initiiert, hieß es.
Das JMB zeichnet mit dem Preis für Verständigung und Toleranz eigenen Angaben zufolge seit 2002 Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft aus. Die Preisträger hätten sich auf herausragende Weise um die Förderung der Menschenwürde, der Völkerverständigung, der Integration von Minderheiten und des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen und Kulturen verdient gemacht.