Frieden, Macht und Missbrauch: Die Evangelische Kirche in Deutschland ringt um Antworten in Krisenzeiten. Ab Sonntag tagt ihr Parlament in Dresden.
Unter dem Leitwort “Die Zeit ist jetzt” beginnt am Sonntag in Dresden die diesjährige Tagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Im Mittelpunkt der bis Mittwoch dauernden Beratungen des Kirchenparlaments stehen die Rolle der Kirche in einer krisengeprägten Gesellschaft, der Umgang mit Machtstrukturen und die Vorstellung einer neuen Friedensdenkschrift, wie die EKD am Freitag in Hannover mitteilte.
Eröffnet wird die Synode mit einem Gottesdienst in der Dresdner Dreikönigskirche, der live im ZDF übertragen wird. Die Predigt hält der sächsische Landesbischof und stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Tobias Bilz. Im Anschluss folgen Berichte der Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich und der EKD-Ratsvorsitzenden, Bischöfin Kirsten Fehrs, zu aktuellen kirchlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Bereits am Samstag treffen sich erstmals Vertreter der EKD sowie ihrer teilkirchlichen Zusammenschlüsse, der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), zu einem gemeinsamen Themennachmittag unter der Überschrift “Kirche und Macht”. Dabei geht es um Fragen nach Verantwortung, Transparenz und den Umgang mit Macht innerhalb kirchlicher Strukturen, wie es hieß.
Am Montag will die EKD ihre neue Friedensdenkschrift mit dem Titel “Welt in Unordnung – Gerechter Friede im Blick” vorstellen. Das Papier lade dazu ein, über Wege zu einem gerechten Frieden in einer von Krisen geprägten Welt nachzudenken.
Am Dienstag befasst sich das Beteiligungsforum sexualisierte Gewalt in EKD und Diakonie mit dem aktuellen Stand der Aufarbeitung und der Umsetzung des Maßnahmenplans aus der 2024 präsentierten Missbrauchsstudie.
Die EKD-Synode ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie besteht aus 128 Mitgliedern und tagt in der Regel einmal jährlich. Die EKD vereint bundesweit 20 Landeskirchen mit rund 18 Millionen Mitgliedern.