Die Landesjugendkammer der Evangelischen Jugend Bayern (EJB) hat ein neues Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt beschlossen. Das oberste beschlussfassende Gremium der EJB stimmte bei seiner Sommer-Vollversammlung in Heilsbronn einstimmig für das 16-seitige Papier, mit dem die Strukturen in der Arbeit gegen sexualisierte Gewalt gestärkt werden sollen, heißt es in einer Mitteilung der EJB am Montag.
Das Konzept sei von Ehren- und Hauptamtlichen zusammen entwickelt worden und umfasse Regelungen für digitale Räume, Qualifizierungsstandards sowie Ansprechpersonen in allen Gremien. „Der Schutz beginnt bei einer klaren Haltung – und genau die steckt in unserem neuen Konzept“, sagte Merle Just, Sprecherin der Arbeitsgruppe Prävention. Das Schutzkonzept sei nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern Ausdruck evangelischer Werte, sagte Sabine Otterstätter-Schmidt, Referentin für Prävention in der EJB. „Es geht nicht nur um Strukturen, es geht um eine Kultur des Hinsehens, des Vertrauens und der Verantwortung.“
Bereits im Jahr 2000 habe die EJB eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ein Aktionsprogramm zur Prävention
sexuellen Missbrauchs entwickelte, heißt es in der Mitteilung. Das nun verabschiedete Schutzkonzept für die landesweiten Gremien verbinde die langjährige Präventionsarbeit der EJB mit aktuellen Erkenntnissen und übersetze sie in ein verbindliches Rahmenwerk für die Landesebene, heißt es in der Mitteilung.
Die EJB erreicht nach eigenen Angaben mehr als 250.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit ihren Angeboten. Die 17.500 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligen sich in den 3.000 regelmäßig stattfindenden Gruppen oder bei über 6.000 Angeboten und Aktionen: in Kinder- und Jugendgruppen, bei organisierten Freizeiten, Konficamps oder in Schüler-Treffs und Jugendgottesdiensten. (2142/30.06.2025)