Sie erbte eine historische Lutherbibel von einem Onkel, der für die Deutsche Bibelgesellschaft gearbeitet hat. Nun übergibt die evangelische Bischöfin Hofmann aus Kassel die Bibel von 1671 einem Frankfurter Museum.
Am Donnerstag wird die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, eine historische Lutherbibel an das Bibelhaus Erlebnismuseum in Frankfurt übergeben. Das kündigte das Museum am Dienstag an. Hofmann wird mit den Worten zitiert: “Ich habe die Bibel von einem Onkel, der für die Deutsche Bibelgesellschaft gearbeitet hat, geerbt und freue mich, dass dieser Schatz jetzt einen Ort gefunden hat, wo ich ihn mit vielen anderen teilen kann.”
Es handele sich um eine Lutherbibel aus dem renommierten Frankfurter Druck- und Verlagshaus des Balthasar Christoph Wust aus dem Jahr 1671. Sie soll künftig als Dauerleihgabe im Bibelhaus Erlebnismuseum verbleiben. Museumsdirektor Veit Dinkelaker sagte: “Dieses typische Zeugnis des Frankfurter Buchdrucks aus der Zeit vor 350 Jahren passt in unsere Sammlung.” Er fügte hinzu: “Es erreichen uns mehr Anfragen, alte Bibeln aus Nachlässen in unser Archiv zu übernehmen, als wir bewältigen können.”
Den Angaben zufolge wollte der Drucker Balthasar Wust damals buchstabentreu Luthers Übersetzung aus dem Jahr 1545 wiedergeben. Die Wust-Bibel von 1671 sei ein frühes Beispiel für die Prägekraft der Bibelübersetzung über die vergangenen Jahrhunderte. Das Bibelhaus Erlebnismuseum in Frankfurt zeigt seit 2003 die “Welt und Umwelt” der Bibel. Es beherbergt nach eigenen Angaben eine in Deutschland einzigartige Schau-Sammlung von archäologischen Funden biblischer Zeiten aus Israel.