Der anhaltende Krieg in der Ukraine beschäftigt auch die Besucher des Katholikentags in Erfurt. Ihr Thema am Freitag: Welche Lehren aus dem Krieg lassen sich für die deutsche Politik ziehen?
Der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer (Magdeburg) hat beim Katholikentag in Erfurt davor gewarnt, die Friedenspolitik der AfD zu überlassen. Sie versuche, mit Friedenstauben auf ihren Plakaten dieses Thema zu übernehmen, sagte er am Freitag. “Ich fordere ganz klar: So schnell wie möglich ein Kriegsende.”
Der katholische Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer unterstrich die Forderung des Papstes nach Friedensverhandlungen, betonte aber auch, die Bibel sage klar: “Es gibt keinen vernünftigen Frieden ohne Gerechtigkeit und keine Gerechtigkeit ohne Frieden.”
Mit Blick auf die Situation in Deutschland erklärte er: “Wir nehmen wahr, dass das Angstlevel in der Bevölkerung steigt. Können unsere Enkel in Frieden leben? Gibt es eine neue Weltordnung?” Die Kirchen seien gefordert, Hoffnung darauf zu verbreiten, dass Friede tatsächlich möglich sei, sagte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden): “Hoffnung darauf, dass es ein gutes Leben geben kann im Namen Gottes.”