Volksvertretungen in Europa sind noch immer männerdominiert. Eine Resolution drängt nun auf Geschlechterparität und familiengerechte Arbeitsbedingungen. Deutsche Europarats-Abgeordnete sind dagegen.
Die Parlamente in Europa sollen nach dem Willen des Europarats ein ausgewogeneres Geschlechterverhältnis bekommen und familienfreundlicher werden. Wie der Europarat in Straßburg am Freitag mitteilte, fordern die Abgeordneten die Mitgliedstaaten auf, eine ausgewogene Beteiligung von Frauen und Männern in allen Bereichen des parlamentarischen Lebens sicherzustellen. Auch solle es klare Erlaubnisse zum Mitbringen von Kindern und zum Stillen in Parlamentsgebäuden geben.
Für eine entsprechende Resolution stimmten 48 von 58 teilnehmenden Mitgliedern der Parlamentarischen Versammlung. Alle vier anwesenden deutschen Abgeordneten votierten dagegen; sie gehören durchweg der AfD an. Außer ihnen stimmte noch ein Mitglied der “Demokraten für Liechtenstein” gegen die Entschließung. Fünf weitere enthielten sich.
Der Vorstoß nach einem Entwurf der ukrainischen Abgeordneten Maryna Bardina (Sluha narodu, Sozialliberale) sieht weiter vor, späte Parlamentssitzungen zu vermeiden und Sitzungszeiten an den Schulkalender anzupassen. Außerdem sollen Parlamentarier die Möglichkeit haben, Elternzeit zu nehmen; Gesetzgeber sollten erwägen, auch eine Stellvertretung oder Fernabstimmung zu ermöglichen.