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Europapolitiker Weber ruft Israel zur Zurückhaltung auf

Der CSU-Spitzenkandidat für die Europa-Wahl, Manfred Weber, warnt vor einer humanitären Katastrophe in der Stadt Rafah. Zugleich kritisiert er die Uneinigkeit Europas im Umgang mit Israel.

Europapolitiker Manfred Weber kritisiert Europas Uneinigkeit beim Gaza-Krieg
Europapolitiker Manfred Weber kritisiert Europas Uneinigkeit beim Gaza-KriegImago / Funke Foto Services

Der Europapolitiker Manfred Weber (CSU) hat in der aktuellen ntv-Sendung #beisenherz vor einer humanitären Katastrophe in Rafah gewarnt und Israel zur Zurückhaltung aufgefordert. “Wenn Israel wirklich voll militärisch gegen die Region und gegen die Stadt vorgeht, dann wird das zu einer humanitären Katastrophe führen. Da müssen wir die Israelis jetzt warnen und bitten, genauso wie die amerikanischen Freunde: Macht vorsichtig, macht halblang, wir müssen das miteinander besprechen”, erklärte Weber einer Mitteilung zufolge.

Weber: Spaltung lähmt Europa

Weber ist Vorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP) und Spitzenkandidat der CSU für die Europawahl am 9. Juni. Er kritisierte im Gespräch demnach auch die Uneinigkeit Europas bei diesem Konflikt. Während Deutschland und Österreich eng an der Seite Israels stünden, unterstützten etwa Spanien und Irland die palästinensische Sicht der Dinge. Die Spaltung lähme Europa.

Weber erläuterte: “Wir spielen als Europäer in diesem Konflikt null Rolle.” Er forderte daher “andere Entscheidungsmechanismen” im Europaparlament, damit Europa nicht weiter sprach- und machtlos bleibe. Weber erklärte: “Wir dürfen uns nicht mehr von einem Einzelnen blockieren lassen. In der Ukraine haben wir das mit Orban erlebt, und in Israel-Fragen müssen wir auch zum Konsens kommen über Mehrheitsentscheidungen.”