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Europäischer Märchenpreis 2025 für Rostocker Forscher

Der Rostocker Forscher Christoph Schmitt erforscht Märchen zwischen Archiv und Bildschirm. Besonders seine Digitalisierungsprojekte gelten als Meilensteine. Nun erhält er den europäischen Märchenpreis.

Die Märchen-Stiftung Walter Kahn zeichnet den Rostocker Forscher Christoph Schmitt mit dem Europäischen Märchenpreis 2025 aus. Schmitt werden “bahnbrechende Leistungen auf dem Gebiet der Digitalisierung von Volksüberlieferungen sowie für Untersuchungen zu Märchen in den modernen Massenmedien” bescheinigt. Wie die Stiftung am Donnerstag mitteilte, ist der Preis mit 5.000 Euro dotiert.

Schmitt habe von 1999 bis 2022 das Rostocker Wossidlo-Archiv, eines der wichtigsten deutschen Textarchive geleitet, heißt es. Dieses enthalte Sagen, Märchen, Legenden, Schwänke und andere Texte, meist in niederdeutscher Sprache, sowie Aufzeichnungen von Liedern, Bräuchen, Glaubensvorstellungen und Redensarten. Ihm sei die Verfilmung und Digitalisierung der Sammlung zu verdanken. Zudem sei er für ein internationales Projekt zur Digitalisierung von Sagen in Zusammenarbeit mit Forschern aus Amsterdam und Los Angeles zuständig gewesen. Der Nutzen beider Projekte sei immens.

Schmitt erforschte den Angaben zufolge außerdem moderne Märchen-Adaptionen, engagierte sich in der Heimatforschung und entwickelte ein Portal für Ortschroniken. Er lehrte an der Universität Rostock zu Erzählforschung, Filmanalyse und digitalen Geisteswissenschaften. “Mit seiner gleichzeitig historischen, gegenwartsbezogenen und zukunftsgerichteten Herangehensweise ist Dr. Christoph Schmitt als Bewahrer traditioneller Überlieferungen ebenso wie als Beobachter neuerer Medien und als technischer Innovator tätig.” Der Preis soll am 18. September verliehen werden.